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Die Blutdruckmessung erfordert Ruhe. Ansonsten sind die ermittelten Blutdruckwerte schnell zu hoch. Nicht ohne Grund liegt die Messgrenze in der Arztpraxis etwas höher – die Patient:innen sind oft aufgeregt. In diesem Artikel lernst du, was bei der Blutdruckmessung zu beachten ist und worauf es beim Einsatz von Blutdruckmessgeräten ankommt.
Wann sollte der Blutdruck gemessen werden?
Zu Beginn einer Messperiode, wenn du also feststellen willst, ob du einen erhöhten Blutdruck hast oder zu Beginn einer neuen Behandlung, empfiehlt es sich, 2 Mal am Tag zu messen: morgens (vor der Einnahme der Tabletten) und abends. Wenn deine morgendlichen Werte vor der Tabletteneinnahme regelmäßig erhöht sind, besteht der Verdacht, dass die Medikation nicht lange genug wirkt. Besprich dies am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Die Ergebnisse solltest du mit einer App oder einem Blutdruckpass festhalten, sofern das Gerät diese nicht automatisch speichert. Neben Zeitpunkt, Blutdruck und Puls solltest du dir am besten auch eine Notiz machen, wenn du vorher z. B. Sport gemacht hast.
Sobald du einen Überblick über deine Blutdruckwerte hast, reichen gelegentliche Messungen aus: Wenn dein Blutdruck normal ist, kontrolliere ihn alle sechs Monate; wenn er unter der Behandlung gut eingestellt ist, genügen ein bis zwei morgendliche Messungen pro Woche.
Wo sollte ich den Blutdruck messen?
Prinzipiell können Blutdruckgeräte den Blutdruck am Oberarm oder am Handgelenk messen. Die Europäische Hochdruckgesellschaft empfiehlt die Messung am Oberarm.
Für die Messung am Oberarm gilt:
Mediziner:innen sprechen von Bluthochdruck, wenn mehrere Oberarmmessungen in der Praxis an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 bis 90 mmHg oder höher aufzeigen. Bei Selbstmessungen zu Hause liegt die Grenze bei 135 bis 85 mmHg. Da Patient:innen in der Arztpraxis häufig etwas aufgeregt sind, sind die Blutdruckwerte dort höher als zu Hause.
Unterscheiden sich die in der Arztpraxis und zu Hause gemessenen Werte deutlich, empfehlen Ärztinnen und Ärzte eine 24-Stunden-Langzeit-Blutdruckmessung. So kann der Blutdruck auch im Schlaf erfasst werden, womit sich die Folgen eines Schlafapnoe-Syndroms leichter erkennen lassen. Der Blutdruck sinkt normalerweise im Schlaf ab, damit sich dein Körper und die Blutgefäße entspannen können. Falls der Blutdruck nachts nicht absinkt, sollten die Ursachen ärztlich geklärt werden. Zudem senkt die 24-Stunden-Blutdruckmessung das Risiko, dass aufgrund erhöhter Werte in der Arztpraxis eine “falsche” Kombination oder Dosierung der Medikamente verordnet wird.
Wenn du einen besonders hohen Druck misst, solltest du nicht in Panik geraten. Angst erhöht den Blutdruck weiter. Falls du deine Blutdruckmittel vergessen hast einzunehmen, solltest du die zuletzt ausgelassene Medikation nehmen. Wenn der Blutdruck sehr tief ist, sollte die Medikation nicht ausgelassen werden. Wenn die selbst gemessenen Werte häufiger zu hoch oder zu niedrig, solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt kontaktieren.
Kaffee oder schwarzer Tee haben eine anregende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und lassen den Blutdruck steigen, daher solltest du diese vor der Messung vermeiden. Dazu zählt auch Alkohol und Tabakkonsum. Am besten misst du deinen Blutdruck vor der Medikamenteneinnahme. Ein guter Zeitpunkt für die Messung ist der Morgen.